Spessart-Gärten | Aschaffenburg
Pilotprojekt des Bundes in modularer Bauweise – aus dem ehemaligen US-Militärgelände „Travis-Park" wurden die „Spessart-Gärten“. Den überwiegenden Teil des Konversions-Areals hat die BImA zu Wohnbauzwecken verkauft. Auf zwei Baufeldern errichtete sie selbst als Bauherrin vier moderne Stadtvillen: Fünf Etagen lichtdurchfluteter Lebensraum verteilt auf 52 Wohnungen, Ausblick auf den alten Baumbestand im Stadtgarten „Rosensee“, daneben viel junges Treiben auf den integrierten Bolz- und Spielplätzen.
AUF EINEN BLICK
Was? | 52 Wohnungen in vier Stadtvillen mit knapp 4.000 Quadratmetern Wohnfläche und zwei Tiefgaragen, Wohnungsmix aus Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen |
Wo? | Schoberstraße, Lautenschlägerstraße |
Wer? | Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin, Büro Koschany + Zimmer Architekten KZA, Totalunternehmerin ALHO Systembau GmbH |
Wann? | Beauftragt im Jahr 2020, Übergabe des zweiten Bauabschnitts Anfang 2023 |
Gut zu wissen | Bei dem Pilotprojekt der BImA handelt es sich um die erste Wohnungsbaumaßnahme in modularer Bauweise |
Bedeutung für die Wohnraumoffensive
Möglichst schnell, möglichst hochwertig und möglichst nachhaltig. Das ist das erklärte Ziel für die Schaffung bezahlbarer Wohnungen. Die Spessart-Gärten in Aschaffenburg zeigen, wie es gehen kann.
Die modulare Bauweise hat den Zeit- und Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Das Pilotprojekt konnte in Rekordgeschwindigkeit ansprechenden und lebenswerten Wohnraum schaffen. Sämtliche Wohnungen sind im Rahmen der Wohungsfürsorge vermietet.
Effizient dank Baukastenprinzip
Die Vorteile des modularen Bauens zeigte sich gleich zu Beginn des Projekts: Während beim Bau der Tiefgarage äußerst unbeständiges Wetter für Verzögerungen sorgte, verlief die überirdische Hochbauphase reibungslos. Schließlich wurden die Module in einer trockenen, witterungsgeschützten Produktionshalle vorgefertigt. Die kurze Montagezeit draußen auf der Baustelle reduzierte die Belastung für der Nachbarschaft durch Baulärm erheblich. Bei dem Bauvorhaben setzte die BImA auf Partnerunternehmen der Rahmenvereinbarung für Serielles und Modulares Bauen des „GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen“.
Rückblick: Das Konversions-Gelände war geprägt durch die typische Kasernen-Bebauung.
Quartier mit Historie
Aschaffenburg war über viele Jahre ein bedeutender Standort der US-Streitkräfte mit fünf Kasernen, militärischen Wohnkomplexen und der dazugehörigen Infrastruktur. Die „Spessart-Gärten“ sind der zuletzt freigegebene Teil der ehemaligen Konversionsliegenschaft „Travis Park“. Dabei handelte es sich um ein Wohnquartier der Soldaten. Benannt wurde das Areal nach einem amerikanischen Oberstleutnant aus der Zeit der sogenannten Texas Revolution. Bis 2007 war die US-Army hier stationiert.
Neuanfang mit Masterplan
Der Abzug des US-amerikanischen Militärs war zugleich Startschuss für die Neuentwicklung des Quartiers. Der Masterplan der Stadt Aschaffenburg half bei der städtebaulichen Neuordnung sowie der der Aufstellung des Bebauungsplans. Es galt, den begrenzten Platz bestmöglich zu nutzen und gleichzeitig Historisches zu erhalten – etwa die charakteristische Reihe großer Birken auf der Grundstücksgrenze. Den überwiegenden Teil des Areals hat die BImA zu Wohnbauzwecken verkauft. Das Grundstück und die Stadtvillen bleiben jedoch dauerhaft in ihrem Bestand.
Schönes Wohnen
Die Wohnungen verfügen über einen einladenden, offenen Eingangsbereich als Hommage an die US-amerikanische Nutzungshistorie. Bodentiefe Fenster, Parkettböden und barrierefreie Bäder gehören zur Grundausstattung. Jedes der vier Häuser besteht aus einem Mix von jeweils vier Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen mit Wohnflächen von 49 bis 99 Quadratmetern. Alle Dachflächen sind begrünt und mit Photovoltaik ausgestattet. Mieterkeller, Tiefgarage und Fahrradstellplätze runden die Ausstattung ab.
Moderne Gebäude und offene Grundrisse mit viel Tageslicht kennzeichnen die vier neuen Stadtvillen in zentraler Lage ( Fotos: BImA, Engel & Völkers/Géraldine Rohlack, PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH ).
