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BAUSTEINE DES ERFOLGS

Potenzialanalyse, Planung, Bauaufsicht: Susanne Kohlrusch hat viele Aufgaben. Als Wohnraumentwicklerin betreut sie zusammen mit ihrem Team Neubauvorhaben der BImA im Norden der Republik. Worauf es dabei ankommt, zeigt sie am Projekt „Wohnpark im Maienweg, Hamburg“. 

Foto von Susanne Kohlrusch

Bei einem Neubauprojekt wie diesem müssen wir eng mit allen Beteiligten zusammenarbeiten und genau darin liegt oft auch die Herausforderung.

Susanne Kohlrusch, Fachgebietsleiterin Immobilienentwicklung bei der BImA in Rostock

Mittwoch, 11.30 Uhr, in der 10.000 Quadratmeter großen Produk-
tionshalle von Max Bögl im bayerischen Bachhausen. Sorgfältig
zieht ein Installateur die letzte Klemme am Abflussrohr eines Waschbeckens fest. Ein kurzer Rüttler, ein prüfender Blick. Dann packt er sein Werkzeug zusammen und tritt beiseite. Wie von Zauberhand setzt sich das Badezimmer vor ihm in Bewegung. Ein riesiges Fließband trägt es einige Meter weiter, wo es neben einer Palette Fliesen zum Stehen kommt.

„Beeindruckend“, findet Susanne Kohlrusch, Fachgebietsleiterin für Immobilienentwicklung bei der BImA in Rostock. Die 45-Jährige ist bereits seit 16 Jahren bei der BImA und hat auch davor schon Erfahrungen mit Neu- und Erweiterungsbauten gesammelt. „Wie hier im Werk an verschiede-
nen Wohnmodulen gleichzeitig gearbeitet wird, vermittelt ein hohes Maß an Effizienz. Alles ist perfekt orchestriert, moderne Technik, komfortable Arbeitsbedingungen. Und nicht zuletzt wird auch die Nachhaltigkeit großgeschrieben.“                                                                               
Susanne Kohlrusch ist extra von Rostock in die Oberpfalz gekommen, um unter an derem die Bemusterung von bestellten Baumodulen aus Umweltbeton durchzuführen. Diese sollen bei einem Neubauprojekt der
BImA an der Hamburger Alster zum Einsatz kommen. „Fliesen, Lampen, Waschbecken – all das lässt sich anhand der fertigen Zimmer hier doch deutlich besser aussuchen als am Schreibtisch im Büro“, betont die Fachfrau.
Auch die notwendigen Abstimmungen zum weiteren Bauablauf, zur Termin- und Kostenplanung sowie zu Ausführungsdetails werden in persönlichen Gesprächen erörtert. 


Beständiger Spagat

Mit geübtem Blick prüft Susanne Kohlrusch die verfügbaren Ausstattungsoptionen. Eine hohe Qualität und lange Lebensdauer sind ein Muss, schließlich sollen sich die Bundesbediensteten, für die die BImA 101 neue Wohnungen im Hamburger Maienweg baut, auch langfristig wohlfühlen. „Der Wohnungsfürsorgebedarf ist in Hamburg extrem hoch. "Wir wollen hier attraktiven, 
modernen Wohnraum schaffen. Gleichzeitig müssen die Kosten im Rahmen bleiben“, stellt die Projektleiterin klar. „Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.“
Eine Aussage, die nicht nur auf Qualität und Kosten zutrifft. Denn auch Susanne Kohlrusch und ihr achtköpfiges Team meistern im Arbeitsalltag einen beständigen Spagat. Insgesamt 24 Wohnungsbauprojekte betreut
das Team. Fünf davon sind bereits in der Realisierungsphase, bei den anderen geht es darum, gemeinsam mit den kommunalen  Planungsträgern und Behörden Baurecht zu schaffen. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Team in den nächsten Jahren insgesamt mehr als 1.200 Wohnungen in Hamburg, Kiel, Rostock, Lübeck, Schwerin und auf Sylt fertigstellen.                                                                                                           
 Dabei sind die Wohnraumentwicklungsteams der BImA für alle Arbeitsschritte verantwortlich. „Wir betreuen erste Potenzialanalysen, Baugrunduntersuchungen und baurechtliche Beurteilungen genauso wie Planung, Ausschreibung, Rückbau und Neubau“, erläutert Susanne Kohlrusch. „Unser Team besteht aus Experten mit ganz unterschiedlichen fachlichen Hintergründen. Wir haben Bauingenieure, Architekten, Wirtschaftsspezialisten. Alle bringen unterschiedliche Fähigkeiten und Sichtweisen mit, und es macht Spaß, gemeinsam an gesteckten Zielen zu arbeiten und die Entwicklung sowohl von Projekten als auch von Kolleginnen und Kollegen zu sehen.“

Visualisierung Maienweg in Hamburg

Die Visualisierung zeigt, wie die vier Häuser des Wohnparks aussehen werden (Visualisierung: Architektur: beier baudesignGmbH – Braunschweig).

Enge Zusammenarbeit von Beginn an

Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, bemüht sich Susanne Kohlrusch um eine gute Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten – intern und extern. Hier liegt auch die größte Herausforderung. So wie beim Projekt „Wohnpark im Maienweg, Hamburg“. Aus 409 Modulen entstehen in unmittelbarer Nähe zur Alster vier Mehrfamilienhäuser. „Für unser Team ist es das erste Wohnbauprojekt, das wir in serieller Bauweise umsetzen – und dafür lief es bislang überraschend glatt“, berichtet die Rostockerin. „Sogar die Baugenehmigung des Bezirksamts Hamburg-Nord lag uns innerhalb von
nur fünf Monaten unterzeichnet vor.“ Für ein Bauprojekt dieser Größenordnung ein beachtliches Tempo, das zeigt, wie wichtig es ist, Stadtverwaltungen von Beginn an in Neubauprojekte einzubeziehen.
In diesem konkreten Fall gab die BImA als Eigentümerin und Bauherrin der Stadt Hamburg eine von drei Stimmen im Auswahlgremium, das die eingereichten Konzepte bewertete. „Auf diese Weise konnten wir der Stadt von Beginn an ihre größte Sorge nehmen“, ist Susanne Kohlrusch sich sicher. 

Denn das absolute No-Go für die Verantwortlichen dort war vor allem eines: ein grauer Plattenbau inmitten eines grünen Wohngebiets. „Das war aber auch gar nicht unser Plan. Stattdessen verwirklichen wir mithilfe einer geschickten Anordnung der Module, einem parkähnlichen Innenhof
und Fotovoltaikanlagen einen hochwertigen, modernen und auch nachhaltigen Wohnpark.“
Auch Cordula Ernsing, Leiterin des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung es Bezirksamtes Hamburg-Nord, bewertet
das Wohnbauprojekt im Maienweg als „ein Beispiel für serielles Bauen, das sich in den umgebenden Bestand gut einfügt und einen Beitrag zu günstigem Wohnraum in guter Lage leistet.“ Und sie lobt die Zusammenarbeit mit dem BImA-Team: „Wir haben einen offenen Austausch und gute Abstimmungsprozesse. Alle Themen, die uns wichtig waren, sind berücksichtigt worden. Durch ein kleines Wettbewerbsverfahren konnte eine städtebauliche Lösung gefunden werden, die auf die Besonderheiten des Grundstücks und des Baumbestands eingeht.“

Luftbildaufnahme Maienweg in Hamburg

Die Anlage des Wohnparks im Maienweg ist einen Hektar groß und liegt in der Nähe der Hamburger Alster (Visialisierung: Firmengruppe MaxBögl/maxmodul).

Modular und doch flexibel

Mit ihrem innovativen Wohnungsbaukonzept maxmodul hat die Firmengruppe Max Bögl in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Beier Baudesign die BImA und die Stadt Hamburg überzeugt, dass die modulare Bauweise auch flexibel sein kann. Susanne Kohlrusch ist mit dem Ergebnis der Bemusterung zufrieden.
 Durch die modulare Bauweise und den anschließenden kurzen Montageprozess ist gewährleistet, dass die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner sehr gering gehalten werden.


 „Aber bevor es so weit ist, werden wir noch die Keller für die vier Wohngebäude des Wohnparks ausheben und errichten“, sagt Susanne Kohlrusch und macht sich auf den gut sechsstündigen Rückweg. Demnächst muss sie zwar nicht mehr so weit, dafür umso öfter reisen – von Rostock nach Hamburg. Sobald die Arbeiten auf der Baustelle beginnen, wird es wöchentliche Baubesprechungen vor Ort geben, nicht mehr per Videokonferenz wie bisher.