Offen kommunizieren
In der ehemaligen französischen Siedlung Cité Foch in Berlin plant die BImA rund 450 neue Wohnungen und setzt dabei gemeinsam mit dem Bezirksamt in Berlin-Reinickendorf auf den Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern.
„Die historische Komponente, die sich in der Bausubstanz, aber auch in baurechtlicher Hinsicht widerspiegelt, macht die Cité Foch zu einem besonderen Projekt.“
Michael Jaensch, Architekt und Referent für Wohnraumentwicklung bei der BImA
Das Interesse war groß. Mehr als 100 Menschen, die in der Siedlung Cité Foch im Berliner Stadtteil Reinickendorf leben, kamen, um sich über das Wohnbauprojekt zu informieren. Die Eigentümerin und Bauherrin BImA hatte eingeladen, an geführten Rundgängen teilzunehmen und mit den Projektverantwortlichen zu sprechen. Bei einer Podiumsdiskussion wurden Pläne, Herausforderungen und Chancen des Vorhabens erörtert.
Die BImA plant, die Cité Foch zu einem grünen, familienfreundlichen Standort zu entwickeln. Die ehemalige Siedlung der französischen Streitkräfte verfügt über eine gute Anbindung zur Berliner Innenstadt. Ein natürlicher Graben, aktuell noch mit Beton eingefasst, soll renaturiert werden und das grüne Flair des Viertels unterstreichen. Die historischen blauen Straßenschilder werden bleiben, ansonsten heißt es: aus Alt mach Neu. Die BImA plant in einem ersten Bauabschnitt 16 Wohnhäuser mit rund 300 Wohnungen für Bundesbedienstete zu errichten. Das Ziel: attraktiver und nachhaltiger Wohnraum in guter Qualität und im günstigen Preissegment. Die serielle und modulare Bauweise ermöglicht zügiges Bauen mit reduziertem Baustellenlärm und Energieeinsparungen vor Ort.
„Bauplanungsrechtlich war das Gebiet bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte“, erklärt Michael Jaensch vom Portfoliomanagement der BImA. So müssen die privaten Straßen der Wohnsiedlung durch öffentlich-rechtliche Widmung in die Straßenbaulast des Landes Berlins überführt werden. Der diplomierte Architekt leitet das Projekt mit Freude, gerade wegen seiner vielen Herausforderungen. „Die historische Komponente, die sich in der Bausubstanz, aber auch in baurechtlicher Hinsicht widerspiegelt, macht die Cité Foch zu einem besonderen Projekt.“ Der Bebauungsplan, der unter anderem die Höhe der Gebäude und die Ausnutzung der Grundstücke regelt, wird aktuell finalisiert, und es gibt noch viele offene Fragen. Es geht um Baumbestand und Artenschutz, um Schallschutz und die kreuz und quer verlegten Leitungen, die typisch für ehemalige Alliiertensiedlungen sind.
Offensive Kommunikationsstrategie
Die Fragen, die sich die Menschen stellen, in deren Stadtteil gebaut wird, sind überall ähnlich: Was ist geplant? Wann geht es los? Wie bin ich persönlich betroffen? Das bewegt auch die Menschen in Reinickendorf. „Bei diesem großen Projekt legen wir Wert auf eine gute Beteiligung – und zwar von Beginn an, nicht erst im Verlauf der Baumaßnahme, da ist es dann manchmal zu spät“, betont Michael Jaensch. „Gemeinsam mit der Kommunikationsagentur „die raumplaner“ setzte das BImA-Team nicht nur auf Flyer und Pressemitteilungen, sondern auf eine offensive Kommunikationsstrategie an der Basis. Gezielt wurden lokal aktive Personen angesprochen, die in der Gegend wichtige Multiplikatoren sind und durchaus kritische Meinungen vertreten. „Es gilt, die Leute zu erreichen, ihre Fragen und Nöte ernst zu nehmen“, so der Projektleiter. „Besonders wichtig war, dass die Entscheiderinnen und Entscheider der Stadt an der Diskussion mit den Anwohnerinnen und Anwohnern beteiligten. Das verleiht einer solchen Veranstaltung mehr Gewicht, die Menschen sehen, dass auch das Bezirksamt an den Entscheidungen beteiligt ist und Bund und Land an einem Strang ziehen.“
Die transparente Kommunikation wird in der Cité Foch fortgeführt. So wird zurzeit daran gearbeitet, den Baufortschritt online für alle Interessierten zu veröffentlichen und regelmäßig zu aktualisieren. Es bleibt spannend, meint auch der Vorstand Paul Johannes Fietz, der selbst in der Nähe wohnt: „Ich freue mich auf die Quartiersentwicklung, weil die BImA hier nicht nur Wohnungen bauen, sondern auch für mehr Lebensqualität sorgen wird“.